Speed-Garage

Der Name "Speed-Garage" oder "Sunday Scene" wurde von den britischen Medien kreiert, die damit 1997 / 98 einen ähnlichen Hype aufzogen, wie es heute mit 2-Step geschieht. In der Szene selbst bevorzugte man auch damals schon die Bezeichnung "UK-Garage".

Ultratiefe, subsonische Basslines im Reggae-Stil, sowie mit extremem Timestretchching bearbeitete Vocals waren und sind die Hauptcharakteristik dieses Sounds, womit eine klare Abgrenzung zum US-Garage erreicht wird. Andere behaupten, der Name 'Speed-Garage' stamme von den DJs selbst, die herkömmliche Garage-Tracks, die ursprünglich auf 120 - 125 BpM vor sich hin stampften, auf das mehr "pumpende" Tempo von 130 BpM hochpitchten.

Die Vorliebe für tiefen Subbasslines mag auch daherkommen, daß viele Producer, die ins Speed-Garage-Lager überwechselten, ursprünglich aus der Jungle/Drum'n'Bass-Szene kommen - mit der Stagnation und Ausgereiztheit desselben, aber nach neuer Inspiration und kreativem Input suchten.

Speed-Garage ist die Essenz aus zahlreichen Underground-Stilen. Obwohl natürlich die Herkunft aus dem Original (US-)Garage am deutlichsten ist, finden sich darin auch Elemente aus Jazz, Latin, Jungle, Reggae, Techno und House.

Zu den Tuff JamSpeed-Garage Protagonisten der ersten Stunde gehören v.a. Tuff Jam und das Dreem Team, die den Sound bei den "Happy Days"-Partys im südenglischen Bournemouth erstmals fokusierten. Bald darauf schwappte die Begeisterung für den Trend auch in die Hauptstadt über, wo sich die chice Londoner "Sunday Scene" etablierte. Die Raves im "Cafe de Paris" in Kensington und die "Twice As Nice"-Nights im Coliseum erreichten bald Kultstatus - Speed-Garage war mit einem Mal selbst im renommierten Stadtmagazin "Time-Out" zum Titelthema geworden.

Den allergrößten Anteil an der Verbreitung des Sounds aber hatten letztlich die Londoner Pirate-Radiostations wie Magic FM, Deja Vu, Erotic FM oder Kiss FM.

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